Am Rande der Röhn, hier in Meiningen, wurde im Jahr 1239 ein Franziskanerkloster gegründet. Der Genius loci in Meiningen schien geeignet und so wurden Grundsteine gelegt, die man noch heute sehen kann. Die sog. 1. Bauphase besteht aus einem Kernbau, welcher bereits als zweigeschossiger Steinbau mit Kellern und einer wuchtigen Deckenbalkenlage über dem Erdgeschoss errichtet wurde. Dabei ist es ausserordentlich bemerkenswert, mit welcher Umsicht und Sorgfalt die unbekannten Bauherren zu Werke gegangen sind. Anscheinend wurden keine Kosten und Mühen gespart, um ein Mauerwerk zu gründen, welches Jahrhunderte überdauern sollte.

Es wurden allein 2 Kellergewölbe geschaffen. Jeder Keller ist besonders interessant. Aus gut sortierten und lagerfugig versetzten Hausteinmauerwerk wurden Rundbögen, Schlitzfenster und Laibungen geschaffen, die noch heute durch ihre mathematische Genauigkeit und schlichte Eleganz beeindrucken. Es braucht nicht viel Vorstellungskraft, sich hier in der abknickenden Gewölbetonne die frühen Bewohner der Kemenate im Schein der Kerzen vorzustellen. Bier, Wein und was man sonst noch so in einen kühlen Keller legt, um reichlich Gäste zu bewirten, lagen sicher verwahrt hinter meterdicken großformatigen und regelhaft behauenen Steinen. Bis heute tragen diese Kellerräume das Haus durch die Zeit und es wird Zeit ihnen wieder ihre Bestimmung zurückzugeben.